Tucuman, Plaza Independencia, 03.10.06

Wir haben uns gerade in die „gruene Lunge“ von Tucuman begeben und uns zu einer kleinen Verschnaufpause niedergelassen. Ich sollte die Zeit nutzen um noch ein paar Anekdoten nachzureichen.

Die Leute hier in Tucuman fahren noch ein Kante wilder als in Buenos Aires und Michis Lunge bekommt einen weitern Staubbelastungstest verabreicht. Oh, eine Biene landet gerade auf meinem Notizbuch und 10 Meter weiter korpulieren die Hunde. Die Parkbank auf der wir uns gerade niedergelassen haben, mussten wir ersteinmal von einer ordentlichen Staubschicht befreien. Ich schaetze wenn wir uns gleich weiter auf den Weg machen, sollten Michi und ich uns ersteinmal ordentlich abklopfen. Gegen 2 Uhr werden wir uns wieder mit Matias treffen und waehrend der Rest von Tucuman eine ordentliche Siesta haelt, wird Bastian Pastewka uns seine Heimatstadt vorstellen.

Die Siesta ist hier uebrigens eine ernste Angelegenheit. Von 2 Uhr bis um 5 geht hier rein gar nichts. Die Strassen sind so gut wie leer und die Geschaefte sind geschlossen. Kein Wunder das hier jede Nacht durchgemacht wird. Wer Mittags gut essen kann und schoen seine Siesta haelt hat Abends mehr Energie um noch einmal zu essen um dann nocheinmal was zu essen. Matias ist dicker geworden? Ich weiss nur nicht warum. Merkwuerdig… es muss an der Luft hier liegen.

Matias und alle anderen Autofahrer besitzen soetwas aehnliches wie ein umgekehrtes Magnetfeld. Egal wie schlimm alle fahren, es passiert nie ein Unfall. Es ist auch normal das Abends die meisten ohne Licht fahren. So auch Matias, ich musste ihn erst darauf hinweisen. Er meinte nur: „Oh… das macht hier niemand. Die Strasse ist doch gut beleuchtet.“

Auch was Parktickets angeht, schlagen hier die Uhren etwas anders. Wenn man geparkt hat bekommt man eine Rechnung auf die Scheibe gepappt, die man spaeter bei einem ruestigen Renter bezahlen sollte. Die Betonung liegt auf sollte. Es haellt sich natuerlich keiner daran. Taxifahren kann hier eigentlich jeder werden. Einfach eine Plakette selber ausdrucken, mt etwas Geschick ein Logo an die Tuer pinseln und schon ist man im Geschaeft. Die Stadt denkt daruerber nach das Taxibusiness strenger zu reglimentieren, aber nun ja. Auch Fuehrerscheine nimmt hier keiner so richtig ernst. Es reicht sich einen mit der kleinen Hausdruckerei auszudrucken und kann sofort alle moeglichen Vehikel bedienen. Ob Auto, Bus, LKW oder Motorad ist eigentlich egal. Eine Bekannte von Matias musste einmal in Deutschland den Fuehrerschein nachmachen, und gab nach der 5. versemmelten Pruefung entnervt auf.

Als wir mit Matias und Ezekiel in die Stadt fahren wollten, hatte ein anderes Auto uns mit akutem Blechkontakt zugeparkt. Da die Strasse etwas abschuessig war, stellte sich heraus das die hinter uns geparkte Karre einfach defekte Bremsen hatte und auf uns aufgerollt war. Ezekiel deut das andere Auto einfach beiseite und laesst Matias und uns ausparken. Was allerdings aus dem Clio geworden ist der vor uns geparkt hatte nachdem Ezekiel den defekten Wagen losgelassen hatte ist mir nicht bekannt.

Spaeter am Abend. Viel spaeter am Abend. Es ist jetzt 3:40 und unsere bisher laengste Nacht in Argentinien. Die Hauptdarsteller: Capo, Kitscho, Matias, Daniella und Ezekiel. Nachdem wir unseren kleinen Rundgang durch die Stadt beendet hatten, wurden wir erneut von Matias zu seiner Familie zum essen eingeladen. Diesmal auch dabei: Paulo, der Freund von Lucretio. Er sieht ein wenig aus wie Manu Chao, kombiniert mit einem wild wuchernden Revoluzerbart. Aber er ist definitiv ein feiner Kerl. Er ist wie sie auch Archeologiestudent und Gott sei dank der englischen Sprache etwas maechtig. Das Gespraech ist somit gerettet. Da die Familie Torres Vega zurzeit einen neuen DSL Anschluss erhalten hat und dieser natuerlich nicht funktioniert, versuche ich mein bestes. Da die oertliche Telefongesellschaft groessere Probleme mit der Leitung hat und diese deswegen die kommenden 3 Tage auch nicht laufen wird, muss ich leider kapitulieren. Kein Grund zur Panik, mein Kampf mit einem spanischen Windows XP war fuer den ein oder andern Lacher optimal.

Spaeter wollen Matias und Daniela mit uns zu dem Aussichtspunkt Nr. 1, 1200 Meter ueber Tucuman, fahren. Da ich noch eine verschollene Sonnencreme ersetzen musste, versuche ich mit Matias mein Glueck in einer Apotheke. Der einzige Ort in Argentinien an dem Sonnencreme ueberhaupt zu ersteigern ist. Das wir fuer die ganze Aktion 20 Minuten benoetigen, erstaunt mich doch sehr. Anscheinend bin ich der einzige Gringo der seit 20 Jahre hier ueberhaupt ernsthaft versucht hat zu ordern.

Der Ausflug zum Gipfel war auf jeden Fall ein Volltreffer. Die frische Luft, die Ruhe. Es haut einen regelrecht aus den Socken. Der Mate von Daniela machte das ganze noch perfekt. Die Huendin, die uns wegen unseres Essens anhimmelte nannte ich unlogischerweise Purzel und gab ihr hin und wieder einen ordentlichen Happen.

Gerade als die Sonne hinter den Bergen untergegangen war erhielt Matias eine SMS von Ezekiel. In der Stadt gaebe es noch einen klein kleines, aber feines Lokal, das er uns noch gerne zeigen wuerde. Ich nutzte die Zwischenzeit um halbwegs die Blogeintraege auf Vordermann zu bringen. Fehlende Sonderzeichen und defekte Tasten taten ihr uebriges. Die Zeit war allerdings etwas knapp, so dass ich das Update an einem andern Tag komplettieren werde.

Endlich im Pub angekommen lernen wir zwei sehr gute Freunde von Ezekiel kennen. Capu und Citscho. Capo sieht 1:1 aus wie Huey Morgan von den FLC und gewinnt so spielend den ein oder anderen Sonderpunkt. Er ist Autohaendler und mit der Schwester von Citscho zusammen. Dieser ist Manager und etwas vernarrt in Waffen. Beide zusammen sind wie die Opas aus der Muppet Show. Wir lachen uns fast um den Verstand.

Mit Capo konnen wir unseren Lookalike-Contest mit Matias und Ezekiel abschliessen. Matias als Bastian Pastewka, Ezekiel als Liam Gallager und Capo als Huey. Kann es noch besser werden? Der Abend vergeht wie im Fluge und wir sind am Ende die letzten die vom Personal aus der Bar gekehrt werden.

Unser geplanter Trip mit Matias Richtung Chile wird nicht so einfach wie wir dachten, da er nur bis Sonntag fuer uns Zeit hat und noch keinen fahrbaren Untersatz auftreiben konnte. Capo hat sich aber bereit erklaert uns etwas auszuhelfen. Wir werden sehen.

Ezekiel werde ich versuchen mit Christoph bekannt zu machen. Ihm fehlt das letzte Quentchen Mut um den letzten Schritt zu wagen ein professionneller Fotograf in Uebersee zu werden. Morgen um 12 Uhr sehen wir ihn wieder, zum Katerfruehstueck. Ich muss jetzt schlafen. Jesses… Michi schnarcht schon. Habe ich da einen Mosquito gesehen?

2 kommentare

Hallo Jungs!

Schön das Ihr so gut gepflegt und versorgt werdet!

Meine Billy Talent Karte habe ich nicht bekommen – mein liebster
und einziger Bruder David hat mir seine überlassen, er sucht den Schwarzmarktnervenkitzel…. Morgen wird also gerockt 🙂

Hier ist richtig Herbst geworden, mit leichten Hochwasser-Ansätzen.

Grüßt die Mosquitos von mir,

Summi Numero Uno

Katja

PS: Über ein akustisches Signal würde ich mich sehr freuen….

:)) Hossa Hase!

Na Gott sei dank hast du eine Karte! Dachte schon das Konzert waere gestern gewesen. David ist halt ein Goldjunge. Die Knete treiben wir auf wenn wir wieder im Lande sind! Der Hund! Ebaypower!

Ich werde mal schauen ob ich in den kommenden Tagen einen Akustikkoppler besorgen kann. Versprechen, kann ich allerdings nix. Ab Sonntag sind wir fuer 5 Tage in Chile und auf uns alleine gestellt. Wenn sich aber die Moeglichkeit bietet, werde ich sie auch nutzen. Game ist da, die Karte vor Ort und wir sind in drei Wochen wieder im Lande. Alles im gruenen Bereich. *g Halt die Ohren steif! Smack Dekuxe!

Ehe ich es vergesse. Einen fiesen Gruss an die Jungs von VO, G&R, COS, Muhn, und allen Eifelyeties!

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