9. Dezember – Sukhothai

Das war’s. Ab jetzt geht nur noch Richtung Sueden. Vorerst keine Touren mehr. Ersteinmal auf den Inseln oder in einem der Staedte im Sueden etwas relaxen.

Umschlag Nr. 4 liegt gerade vor uns. Der Letzte den uns der pflichtbewusste T.A.T Reisebueromitarbeiter in Bangkok in die Hand gedrueckt hatte. „Benutzt mich, reiss micht auf…“ das Ding ist jetzt faellig. Im Umschlag: die Bustickets nach Sukhothai, eine Buchungsbestaetigung fuer eine Uebernachtung und eine liebevoll bis zur unleserlichkeit verfotokopierte Kopie, einer Kopie, einer Kopie, die mal in besseren Zeiten eine Umgebungskarte der Ruinen von Sukhothai darstellen sollte.

Sukhothai ist eine der schoensten Ruinenanlagen in ganz Thailand, verteilt auf 4 Quadratkilometern und hervorragend zu Fuss zu erkunden. Ganz hastige mieten ein Fahrrad oder ein Moped. Abends wird die ganze Anlage sehr stimmig von Scheinwerfern ins rechte Licht gerueckt. Aehnlich der verfallenen Tempelanlagen in Ajutaja, nur diesmal etwas kompakter und nicht so weitlaeufig verstreut.

Auf dem Weg nach Sukhothai goennen wir uns im Bus noch eine ordentliche Muetze Schlaf. So gut man es halt in einem Bus moeglich ist. Der Fahrer ist heute wieder besonders motiviert. Die Achslage ist ordentlich kipplastig und die Stossdaempfer hoeren sich an, als wuerden ganze Steine darin werkeln. Er muss alle paar Sekunden merklich ruckartig die Spur korrigieren um nicht in den Gegenverkehr zu geraten. Meine Gebete sind mit ihm. Ich schau einfach nicht mehr in den Gang. Ist vielleicht gesuender.

Wir sind zum ersten Mal die einzigen Langnasen im Bus. Hinter uns sitzt ein Moench, neben uns zwei vom thailaendichen Militaer. Eine herrlich bunte Mischung. Genug Material um die Leute zu studieren.

Gegen 4 Uhr kommen wir endlich in Sukhothai an. Der Bus haelt praktischer Weise direkt vor unserem Gaestehaus. Fix die Schuhe ausgezogen und das neue Zimmer inspiziert. Sehr angenehm hier. Wenig troubel, kaum Besucher. So riesig ist die Stadt ja auch gar nicht. Wir befinden uns in der Altstadt. Dort gibt es eigentlich nur noch die alte Tempelanlage, ein paar Gaestehauser und jede Menge Nippesbuden.

Ehe wir zu der Anlage aufbrechen nehmen wir ausgiebig das Fruehstueck nach. Endlich wieder was ordentliches zu essen. Das gibt heute eine doppelte Portion. Katja faellt ein das dieses Jahr hier eine japanische Touristin ueberfallen und erstochen wurde. Sehr erbaulich. Wir nehmen uns vor nicht allzulange nach Sonnenuntergang in den Ruinen herum zu stromern und nicht unnoetig ein Tuk Tuk zu benutzen.

Trotzdem nehmen wir uns alle Zeit der Welt, wir haben massig Spielraum. Der Sonnenuntergang und die sich anschliessende Beleuchtung der Ruinen sind grandios. Wir bummeln gemaechlich durch die Anlage. Nichtmal die Stechmuecken koennen uns so richtig aus der Ruhe bringen.

Am Himmel faellt uns ein merkwuerdiges Sternzeichen auf. Erst nach einer Weile erklaeren neu aufsteigende Kerzenballons die unbekannten Flugobjekte. Herrlich. So ein Abend ganz ohne Tempo ist auch mal ein Muss.

Morgen geht es mit Grossen Schritten weiter in Richtung Sueden. Unser Plan: Direkt im Anschluss an unsere Busfahrt nach Bangkok den Nachtbus nach Krabi nehmen. Wir haben 1 1/2 Stunden Zeit um von Nordterminal zum Suedterminal zu kommen. Das Ticket muessen wir uns allerdings noch vor Ort besorgen. Ein netter alter Herr im Gaestehaus, der selber aus Bangkok stammt, macht uns Mut. Es waere schliesslich kein Wochenende und Bustickets seien immer zu haben. Einziges Manko: der Feierabendverkehr. Er notiert uns noch den Namen des Terminals auf Thai und wuenscht uns eine schoene Reise.

Na, wenn wir die Tickets versemmeln sollten bleiben wir halt noch einen Tag in Bangkok. Das waere Plan B. Nur keine Hektik, es wird schon irgendwie klappen. Die Adresse von unserem ersten Guesthouse haben wir ja schliesslich auch noch in der Tasche. Good night everyone.

2 kommentare

Hallo Jens!

Gut das hier alles so detailliert und ungeschoent wiedergegeben wird. Was ich ab und zu vermisse, ist die weibliche sicht der Dinge. Warte ab – wenn wir wieder
in good old Trier sind packe ich aus, dann erfaehrt die Welt wie es wirklich war :))))

@ Mama: Sorry das ich mich lange nicht gemeldet habe, aber wir waren quasi „In the middle of nowhere“, wie man so sagt. Liebe Gruesse, auch an die ganze Bagage! Katja

Un mich fragt mal wieder keiner! Hab mir den Fuss aufgrissen, beim Haijagen. Den Magen hab ich mir auch zerschossen. Aber mit 2 Schlucke Schlangenblut haben wir auch das wieder auskuriert. Karamba!

„Los Purpur Tentakel, auf zum Labor!“

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